25.07.2009

Wenn Atheismus zur Sekte wird


Seit Wochen wird heftig über die Atheisten-Kampagne, die mit phantasielosen Sprüchen provoziert, debattiert. Das Dogma „Es gibt keinen Gott. Gutes tun ist menschlich“ ist seit 10 Tagen auf den Wiener City Lights zu sehen. In der Tat, es ist verwerflich dass Religionen wie - allen Vorran - das Christentum ihren Glauben der ganzen Welt aufhetzen wollten, aber wird der Atheismus nun den gleichen Fehler begehen? Mit den Plakaten zwingt man dem Betrachter durch banale Slogans, den Glauben an den Nicht-Glauben auf.

Als bekennender Agnostiker mische ich mich hier keinesfalls in die grundlegenden Streitigkeiten zwischen Gläubigen und deren sturen Widersachern ein, ich versuche lediglich die mediale Situation zu analysieren und meine Gedanken offen darzulegen.

Auch der Atheismus ist letztendlich ein Glaubensbekenntnis. Denn es steckt auch ein Glaube darin, nicht an etwas zu glauben, von dem wir keinen Beweis haben, es würde eben nicht existieren. Viel zu oft haben Religionen den Glauben der Menschen ausgenutzt um sich daran zu bereichern. Vom Ablasshandel im Mittelalter bis zu diversen Internetseiten im Web 2.0.

Nun haben auch fundamentalistische Atheisten in Erfahrung gebracht, wie auch sie sich an einer Anhängerschaft bereichern können. Sie nutzen jedoch nicht den Glauben, sondern eben den Nicht-glauben aus, um ihr mediales Spektakel zu starten. Es wirkt als wollen sie die Menschen zum Atheismus bekehren. Diskussionen und Kompromisse sind dann überflüssig. Was zählt ist ein fester Standpunkt vor den man sich als fanatisch Denkender nicht loslöst. Dann spielt es keine Rolle mehr, ob man Gläubig ist, oder eben Atheist.

Meine Meinung: Man sollte diskutieren, anstatt zu propagieren! Es wäre schade – und obendrein verantwortungslos gegenüber Theologen zukünftiger Generationen – würden wir die Frage nach der Existenz Gottes einfach verwerfen.

Deshalb gefällt mir persönlich diese Kampagne weitaus besser:

Peace, and god bless you - no matter what you believe ;)

3 Kommentare:

  1. lol. du nimmst das zu ernst. die ganze diskussion is eig lächerlich.Die Slogans sind einfach schlecht ins deutsche übersetzt. die englische version is: "There is probably no god. now stop worrying and enjoy your life".

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  2. Leider ist es sehr schwer über solch ein Thema zu reden, da es stark voreingenommen ist und sich nur schwer objektive Meinungen finden lassen.
    Zum Plakat an sich:
    Medientechnisch falsch gemacht; im Kern steckt jedoch eine gute Aussage
    Der Slogan ist viel zu offensiv und macht sehr leicht betroffen (vor allem bei solch einem Thema, denn JEDER will seine Meinung sagen). Es ist nicht das Plakat an und für sich, welches den Leuten nicht passt. Es ist einfach nur die Tatsache, dass diese Werbung eine sehr heikle Thematik anspricht. Dieses "betroffen machen" knüpft gleichzeitig mit Emotionen an (Glaube ist, für den einen mehr als für den anderen, sehr emotional) und lässt sachliche Argumente erst gar nicht zu.
    Genau deswegen ist dieses Plakat eben schlecht gestalltet.
    Die Illustration ist jedoch für mich (ich bin nicht so gläubig und deswegen ist mir der erste Satz eigentlich wurscht :P) in ihrer Kernaussage positiv zu bewerten. Es kommt auf uns an. Auf uns Menschen und wie wir in handeln. Wir sollten uns motiviert fühlen in alltäglichen, sowie in heiklen
    Situationen den anderen mehr entgegenzukommen und das Miteinander sein besser und gefühlsatmosphärischer angenehmer zu gestallten.
    Alles in allem gehe ich mit dem Artikel von Imaginary_Log und seinen Meinungen konform.
    Nur eine Frage tut sich mir auf:
    Warum macht der Atheismus auf einmal Werbung?

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  3. mittlerweile sind schon sehr viele menschen vom kompletten glauben zum zweifeln oder zum mir ist es egal gläubigen gewechselt.
    dieser schritt ist weltweit in allen industrieländern wahrzunehmen.
    Grund: mehr wissen, aufklärung, logik vor glaube.
    die diskussion über den glauben ist meiner meinung nach längst hinfällig, da jedem klar ist das es keine einigung geben kann.
    die einen werden in den glauben hineingeboren, die anderen nicht und die anderen ändern ihre meinung während ihres lebens.
    Deshalb finde ich, sollte man nicht über den Glauben streiten, sondern das positive in jedem der verschiedenen glaubensrichtungen herrausfinden.
    Ich persönlich glaube nicht an DEN gott, aber ich glaube an etwas anderes das mir hilf mein dasein zu erklären.
    Ich glaube ganz einfach dass leute deshalb gerne an gott glauben weil sie sich damit fast alle philosophischen und unbeantwortbaren fragen beantworten können.
    Das istr die posotive seite am glauben an gott.
    Selbsthilfe, sicherheit und antworten.
    um das ganze abzuschließen hab ich mir einen spruch einfallen lassen:
    Der Glaube ist eine Ware: Such dir eine aus die dir gefällt, aber stelle deine Wahl nicht über jene anderer.

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