09.08.2009

Kriminelle Jugendliche VS Schießwütige Polizei

Es ist wieder soweit: Ein Ereignis ist eingetreten, über das sich die Medien mal wieder den Mund zerreißen. In diesem Fall ist es der tragische Tod eines 14 jährigen Jugendlichen. Er und ein Freund haben am Mittwoch in der Nacht versucht eine Merkur Filiale zu überfallen. Die Polizei konnte die Täter jedoch erwischen. Es endete mit einem toten und einem verletzten Jugendlichen.
Also mich würde echt interessieren was da passiert ist. Warum hat die Polizei geschossen? Andererseits, warum wollen ein 14 und ein 16 Jähriger eine Filiale ausrauben? Wer ist nun der Schuldige?... Einige wahre Antworten werden wahrscheinlich nie das Licht der Öffentlichkeit erreichen!
Jedoch ärgern mich einige Aussagen von den Medien, wie "Er hatte noch sein ganzes Leben vor sich...er hätte noch ein so braver Bub werden können...blablabla". Mit solchen Sätzen versuchen die Medien das Thema zu emotionalisieren und zwingen uns gleichzeitig ihre Meinung auf. Das ist unsachlich! Natürlich ist es tragisch, wenn ein noch so junger Bursche stirbt. Andere meinen, "Er habe den Tod verdient, was raubt er auch ein Geschäft aus und bedroht die Polizisten". Dies finde ich ebenfalls unsachlich. Mit so einer Aussage will man höchstens das Thema mundtot reden und sich nicht konstruktiv damit auseinandersetzen.
Um sachlich fortzufahren; Die Schuld liegt meiner Meinung nach nicht bei den Jugendlichen!
Sondern: bei den Eltern und bei den Polizisten, Teils Teils.
Bei den Eltern: Ich gehe davon aus (und ich hoffe jeder pflichtet mir bei), dass es nicht normal ist als Jugendlicher mit seinem Kumpel ein Geschäft zu überfallen. Warum also dies tun? Des Überlebens willen? Wohl eher nicht. Ich denke eher, dass diesen Jugendlichen einfach "fad" war. Dies mag jedoch abstrakt und komisch wirken, leuchtet jedoch bei näherer situativer Betrachtung ein. Florian P., so der Name des verstorbenen Jugendlichen, wuchs nicht in einem behüteten Elternhaus auf. Eltern geschieden, Sonderschule, etc. In solch einen Umfeld aufzuwachsen ist, sozial gesehen, Gift. Vor allem, da Kinder und Jugendliche die elterliche Führung brauchen, da sie manipulativ äußerst anfällig sind. Zurück zur Lage: derbe Sprache drauf, Sonderschule und ein "klein wenig" Übermut verleiten zu manch unsinnigen Sachen in einer Gruppe aus "Gleichgesinnten"(Das heißt jetzt nicht, dass ein Jugendlicher, der eine Sonderschule besucht, tiefste Proletensprache spricht und mit seinen Freunden abhängt, die genau so sind wie er, gleich ein Krimineller ist. Nur das Potenzial ist höher als bei beispielsweise bei einem Hauptschüler etc.). Das tragische an der Sache ist jetzt, dass die Gesellschaft sich von diesem Thema polarisiert und nicht Schuld sein möchte. Aber genau deswegen ist sie es. Man soll sich nun fragen, wie es dazu überhaupt gekommen ist!
Die Polizisten tragen meiner Meinung nach auch einen (kleinerer) Teil der Schuld, denn sie hätten wissen sollen wie man sich richtig verhält. Es ist schon verständlich, dass bei einem die Nerven nicht so ganz mitspielen. Man stelle sich vor: Es ist Nacht, ein Einbruch, vielleicht sind es Räuber, die zu allem bereit sind, Adrenalin wird in die Blutbahn abgegeben, die Täter drohen, die Szenarie gerät außer Kontrolle, Bäng! Trotzdem finde ich, dass ein Polizist im Außendienst gerade in so einer Situation einen kühlen Kopf bewahren muss, den Fehler kosten in diesem Fall Menschenleben.
Wer ist jetzt nun der Schuldige? Die Täter selber? Die Polizisten? Die Eltern? Die Gesellschaft?
Doch wie soll man das in einer Zeitung schreiben? BINGO, ein dritter Verdächtiger muss her. Er ist schnell gefunden, ein 28 Jähriger Rumäne. Irgendwie lächerlich, oder?
Meiner Meinung nach sind hier viele unglückliche Ereignisse in kurzer Zeitabfolge aufeinandergetroffen, obwohl die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses verschwindend gering ist (ich kann zwar nur Baumdiagramme, aber wenn Ereignisse dieser Art häufiger auftreten würden, dann wäre jetzt nicht so ein Tohuwabohu). Kurz gesagt: "Shit happens!".

PS: Dieser Artikel mag dem ein oder anderen unsachlich, subjektiv und stupide erscheinen. Nicht meine Sache. Aber völlig objektiv über so ein Thema zu schreiben ist schwer und man wird sich dessen erst bewusst, wenn man den Artikel schreibt. Hier ist ein Besserer:
http://mein.salzburg.com/blog/standpunkt/2009/08/die-tragodie-von-krems.html

PPS: Rest in Peace

MfG Phoenix

Ich hoffe, dass sich in Zukunft solche Ereignisse vermeiden lassen.

4 Kommentare:

  1. KanonenKiwara versus GangstaGfrasta ;) Nettes Thema.
    Im großen und ganzen pflichte ich dir bei. Die Medien nutzen wieder einmal diese Chance um jemanden die Schuld aufzubürden. Wer ist denn nun Schuld? Eltern? Polizei? Gesellschaft? Schuldzuweisungen sind unsinnig. Ein kleiner Vergleich nach Thomas Morus: Anstatt Räuber zu hängen, muss man die Ursache der Verbrechen herausfinden, die Quelle allen Übels also, und diese Quelle zum versickern bringen.
    Eine Lösungsmöglichkeit wären bessere Vorbereitung der Polizisten. Privatem Sicherheitspersonal wird der Umgang mit Schußwaffen viel deutlicher vermittelt als unseren staatlichen Sicherheitsorganen. Sie haben beispielsweise viel mehr praktische Erfahrung.

    Zweiter Aspekt: Warum stehlen diese Kids? Langeweile? Glaube ich eigentlich nicht.
    Ausweglosigkeit. In diesem kapitalistischen, überalterten, von Bürokratie gequalten System.

    Tja, soviel von einem unerfehrenem Sozialethiker und möchtegern-Medienanalytiker wie ich einer bin..

    P.S: der SN Artikel gefällt mir recht gut. An Qualitätsjournalismus kommen wir halt (noch) nicht ran ;)

    P.P.S: Dem Kommentator auf der SN-seite, der meint, Polizisten sollten bundesweit keine Waffen tragen kann ich nur beipflichten. Dann hätten die Polizisten den Jungverbrechern mit den Fäusten eine Lektion erteilt und es hätte nicht tödlich enden müssen.

    Cheers,
    IMLog

    AntwortenLöschen
  2. danke für deine schnelle antwort imaginary_log!^^
    Aber zu deiner Meinung, warum diese Kids stehlen: Ich denke nicht, dass es Auswegslosigkeit ist, denn die meisten Bürger sind durch den Staat mit Geldmittel abgesichert. Zum Beispiel Arbeitslose bekommen einen gewissen Prozentanteil ihres alten Gehaltes, damit ihr Lebensstandard nicht zu schnell fällt, wie wenn man auf einmal kein Einkommen mehr hätte. Natürlich gibt es noch weitere Förderungen. Z.B.: Bei wenig Einkommen muss man weniger Miete zahlen etc.
    Noch ein wichtiger Punkt gegen dein Argument, und diesmal mit besseren Beispielcharakter:
    Schau dir mal die meisten Jugendlichen an, die so einen Blödsinn machen: Kappal, Handymusik, derber Spruch, Markenkleidung bzw. -schuhe, etc.
    Dein Zitat von Thomas Morus gefällt mir sehr gut!
    An Qualitätsjournalismus kommen wir noch nicht ran !xD

    MfG Phoenix

    AntwortenLöschen
  3. Mr. Anonym (Merkur Mann)12. August 2009 um 05:53

    @IMLog zu "P.P.S: Dem Kommentator auf der SN-seite, der meint, Polizisten sollten bundesweit keine Waffen tragen kann ich nur beipflichten. Dann hätten die Polizisten den Jungverbrechern mit den Fäusten eine Lektion erteilt und es hätte nicht tödlich enden müssen."

    Es tut mir Leid aber ich kann mich dir hier nicht anschließen. OK, es klingt zwar für den ersten Moment wundervoll, jedoch überlege dir die Situation bei einem bewaffneten Überfall. Sollen sich die Polizisten als modernes "Bauernfutter" opftern?
    Die einzige Alternative die mir dazu einfallen würde, wäre eben eine spezielle Abteilung für bewaffnete Personen.
    Aber gerade diese Änderung würde nichts an diesem Fall ändern, höchstens dass sie mehr Schusspraksis hätten, dieses aber auch bei dem "normalen" Polizeibeamten verschärft eingeführt werden kann.

    Weiters zu Phoenix:
    Das mit der besseren Lage bei wenig Einkommen: Ganz so einfach ist das auch wieder nicht. Denn du geht gleich von dem "ideal" Fall aus. Doch heutzutage gibt es genügend Familien die Schulden haben, der Grund mag verschieden sein, doch das Resultat ist das selbe: Das Einkommen - und auch die Verbesserungen - werden zu einer Halsschlaufe die sich immer enger an den Hals heran macht.
    In dieser Situation als Kind so etwas mitzubekommen kann einen möglicherweiße verleiten etwas beizutragen die Situation zu verbessern, oder einen eigenen Wunsch zu erfüllen, denn gerade in diesem Alter gilt es mit Klassenkollegen und Freunden mitzuhalten in Sachen Mode, Handy, etc. und wenn es kein Geld von der Familie gibt, dann muss das Geld von wo anderes her.

    Ich weiß das dies nicht gerade ein neutraler Standpunkt ist, aber nachdem ich eure Kommentare - ja, der Text hat mir sehr gut gefallen - gelesen habe musste ich einfach eine Rückmeldung schreiben.

    Mit freundliche Grüße,
    Mr. Anonym

    AntwortenLöschen
  4. Danke für deinen Kommentar Mr. Anonym!
    Das mit der Polizei entwaffnen find ich auch irgendwie an den Haaren herbeigezogen, denn dann verliert doe Polizei viel Authorität und Einschüchterungsfaktor! Die Überfälle würden sich sicher häufen, denn alleine der Gedanke, dass ein Polizist keine Waffe mehr hat, lässt ihn schwächlicher erscheinen (so wäre mein Gedankengang zumindest).
    Das mit der Geldsache ist auch nicht so leicht, da muss ich dir schon recht geben.

    Bin gespannt, ob die Wahrheit jemals ans Licht kommen wird...

    Aja, und danke nochmal für den konstruktiven Beitrag Mr. Anonym ^^

    MfG Phoenix

    AntwortenLöschen

Hier könnt ihr eure Meinung einfließen lassen.
freedom of speech ftw!